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Innisfallen Island
Im County Kerry, genauer im Killarney Nationalpark und noch genauer im Lough Leane liegt Innisfallen Island.
Mit 8,5 Hektar ist sie die gröβte von drei Inseln und liegt ca. 1,6 km vom Festland entfernt.
Es ist selbst heute noch oft ein friedlicher spiritueller Ort, der einem anhaltend das Gefühl für Besinnung, Stille und Abgeschiedenheit vermittelt.
Viel Geschichte wurde hier, im wahrsten Sinne des Wortes, geschrieben, denn auf der Insel wurde laut Überlieferung bereits im Jahre 640 n.Chr. die Innisfallen Abbey zuerst als Leprakolonie von St. Finian the Leper (der Aussätzige) gegründet, der sein Leben den Kranken gewidmet hatte.
Die Kirche wurde später als Augustinerkloster übernommen und wuchs schnell zu einem Zentrum der Bildung in der frühen christlichen Welt. Der größte Gelehrte dieser Zeit war hier der Mönch Maelsuthain O’Carroll, der durch sein Wissen große Würde und Respekt unter den zeitgenössischen Prinzen und Fürsten erlangt hatte. Er war ein Freund und Berater von Brian Boru, dem berühmten High King of Ireland und glaubt man den Überlieferungen, wurde dieser hier im 10. Jahrhundert auf Innisfallen Island von Maelsuthain ausgebildet.
Das Kloster blühte über die folgenden Jahrhunderte, sodass Schrift und Bildung zum Synonym für die Insel wurden. Das erklärt übrigens auch den Namen Lough Leane (Loch Léin = See des Lernens).
Video: Innisfallen Island
Maelsuthain gilt auch als Initiator der berühmten Annals of Inisfallen, einer Chronik aus einer Mischung aus Irisch und Latein mit über 2500 Einträgen des mittelalterlichen Irlands der Jahre 433 – 1450 n. Chr, deren Aufzeichnungen 1092 in Emly (Co. Tipperary) begonnen wurden, 1215 nach Innisfallen gebracht wurden und wo sie auch bis zur Fertigstellung im 14. Jahrhundert durch die hiesigen Mönche blieben. Sie werden jetzt übrigens nicht etwa in Irland aufbewahrt, sondern in den Bodleian Libraries der Oxford University.
Während seines 1000-jährigen Bestehens war Inisfallen wiederholt Ziel von Angriffen und Plünderungen, was auch die teilweise Zerstörung ihrer Gebäude zur Folge hatte. Endgültig als Ort des Glaubens und der Bildung aufgegeben wurde es aber erst, als wieder einmal Oliver Cromwell und seine Truppen Mitte des 17. Jahrhunderts diesen entlegenen Ort erreichten und verwüsteten.
Im 18. Jahrhundert hatte sich Innisfallen Island durch Freunde und Gäste des damaligen Earl von Kenmare zu einem beliebten Ort für frivole Partys entwickelt, da er aus einigen der zerstörten Gebäude recht aufwendig einen beliebten Standort im Freien für Wein, Essen und Belustigung herrichten lieβ.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Insel oft von den romantischen Dichtern und Schriftstellern besucht, einschließlich Thomas Moore, der es auch in seinem Gedicht Sweet Inisfallen verewigte.
Keine Reise nach Killarney ist komplett ohne einen Besuch dieser schönen Insel! Wenn Ihr mitten durch die Ruinen lauft, spürt Ihr vielleicht die Ausstrahlung, die dieser Ort mit seinen Mysterien und Rätsel hat. Das müssen schon die ersten Mönche gefühlt haben, jedoch vor 1000 Jahren muss sich das erst recht wie das Ende der Welt angefühlt haben.
Während der Sommermonate kann Innisfallen Island per Ruder- oder Motorboot vom Ross Castle erreicht werden.
Kleiner Tipp: Lasst Euch ruhig von einem Skipper übersetzen, denn während der Überfahrt könnt Ihr jede Menge von ihm über die Insel erfahren. Bestimmt wesentlich leichter, als die ganzen Infos selbst zusammenzutragen. Viel Spaβ!
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