Hook Lighthouse

Leuchttürme üben auf viele eine besondere Anziehungskraft aus – so auch das Hook Lighthouse aus dem 13. Jahrhundert. Er ist einer der ältesten Leuchttürme der Welt, die noch in Betrieb sind.

Erbaut wurde er von William Marshal, Earl von Pembroke in normannischer Bauweise, als dieser die Herrschaft über Leinster hatte, um seine Schiffe sicher in den Hafen von Waterford zu bringen, das schon damals eine wichtige Handelsstadt war.

Da die Gewässer rund um die Hook-Halbinsel gefährlich sind, wurde ein 30 Meter hoher Turm auf der Landspitze erbaut: als Orientierungspunkt bei Tag und mit Leuchtfeuer bei Nacht.

Der Turm wurde aus dem lokalen Kalkstein gebaut, er ist über 36 Meter hoch. In früheren Zeiten lebten und arbeiteten die Leuchtturmwärter in dem Turm, man sieht heute noch, wo im unteren Bereich eine 2. Ebene aus Holz bestand, um den engen Wohnraum zu vergrößern.

Zunächst lebten Mönche des nahen Klosters Rinn Dubhán für einige Jahrhunderte im Leuchtturm, die Überreste ihrer Kapelle sind immer noch da.

Es begann mit einfachen Leuchtfeuern, bis im Jahr 1671 eine neue, mit Kohle betriebene Laterne installiert wurde. Im Jahr 1791 wurde diese dann durch eine Wal-Öl Laterne mit 12 ft. Durchmesser und 12 Lampen ersetzt.

Im 18. Jahrhundert wurden die Unterkünfte für die Leuchtturmwärter und ihre Familien erbaut. 1810 wurden neue Apparaturen angeschafft und 1863 wurde der Turm zu seiner heutigen Form umgebaut. 1871 stellte man dann auf Gasbefeuerung um.

Im Jahr 1911 kamen neue Änderungen: man nutzte Paraffin und ein Uhrwerk-Mechanismus wurde installiert, um das Leuchtfeuer in ein Blinklicht mit 3 riesigen Linsen mit 25 Minuten Rhythmus zu ändern. Ab dem Jahr 1972 wurde dann elektrisch und mit Lichtsensor betrieben.

Video: Hook Lighthouse


Nebelsignale zur Warnung der Seefahrer wurden auch gegeben. In der Zeit vor Radar und Funk war dies essenziell. Anfangs benutzte man Glocken, später Nebelkanonen, die am Rand des Kliffs postiert waren und während Nebel alle 10 Minuten abgefeuert wurden.

Später wurden sie durch eine Sirene ausgetauscht, die wiederum von Sprengkapseln oder Raketen abgelöst wurden, die vom Leuchtturm abgeschossen wurden.

Seit 1972 war ein kompressorbetriebenes Nebelhorn in Betrieb, das im Januar 2011 zum letzten Mal gehört werden konnte, da alle Nebelhörner abgeschaltet wurden. Man vertraut darauf, dass die modernen Schiffe dies nicht mehr benötigen.

Im Jahr 1996 wurde der Leuchtturm voll automatisiert. Die letzten der Leuchtturmwärter, die fast 800 Jahre lang die 115 Stufen erklimmen mussten, um ihren Dienst zu versehen, wurden abgezogen.

Heute wird das Hook Lighthouse vom Lighthouse Depot in Dun Laoghaire überwacht und ferngesteuert.

Im ehemaligen Haus der Leuchtturmwärter ist nun ein Besucherzentrum untergebracht, mit einem Café, einer Kunstausstellung, maritimen Ausstellungen und einem Souvenirshop.

Auf einer geführten Tour kann man die 115 Stufen zum Balkon hinaufsteigen und die fantastischen Ausblicke über die Hook Halbinsel und die Bucht, in die der Fluss Suir mündet, genießen.

Übrigens war Marshal auch für den Bau einer Reihe anderer wichtiger Gebäude in Irland verantwortlich: Tintern Abbey, Ferns Castle, Carlow Castle, Kilkenny Castle und St. Mary’s Church in New Ross.

Die meisten davon hatten ebenfalls runde Türme, wie sie damals in Frankreich üblich waren, wo Marshal viele Jahre lebte.

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