Kenmare, bunte Küstenstadt im Westen Irlands
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Kenmare
Farbenfrohe Häuserfassaden, mystische Steinkreise und frische Seeluft – das Küstenstädtchen Kenmare liegt im Süden der Grafschaft Kerry an einer Meeresbucht.
Geschäftiges Treiben herrscht auf den Straßen, denn zahlreiche Besucher nutzen die Stadt als Ausgangspunkt für Reisen auf die Beara-Halbinsel.
Die bunt gestrichenen Häuser von Kenmare bilden einen farbenreichen Kontrast zum dunklen Blau des Atlantischen Ozeans und zum dunklen Grün der Kerry Berge.
Obwohl die Stadt Kenmare nur etwa 1.700 Einwohner hat, sind die Straßen belebt. Geschäfte, Pubs und Restaurants drängen sich dicht aneinander.
Bunte Schilder an den Außenwänden der Gebäude und kunstvolle Stuckarbeiten geben darüber Auskunft, welche Geschäfte sich in den Häusern verbergen. Touristen, Einheimische und Schulklassen in traditionell einheitlicher Kleidung bevölkern den Ort tagsüber.
Vom Meer direkt auf den Teller – fangfrischer Fisch wird in den Pubs und Restaurants von Kenmare serviert. Mehrfach preisgekrönt für seine hervorragende Küche wurde das „Horseshoe Bar und Restaurant“.
Eingerichtet ist das Restaurant im typischen Stil irischer Pubs. Spezialitäten des Hauses sind Meeresfrüchte in allen Variationen. Ob Muscheln in Knoblauchbutter oder original Irish Stew, der Gaumen wird hier nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.
Bodenständig mit irischer Folkmusik als Untermalung geht es im Boathouse Bistro zu. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und die Inneneinrichtung ist gemütlich. Verwinkelte Ecken und kleine Sitznischen zaubern eine wohlige Atmosphäre in den Gastraum. Ob die Gäste lieber ein Guinness oder einen trockenen Chablis genießen wollen, liegt am persönlichen Geschmack und wird von jedem Selbst entschieden.
Video: KENMARE - IRELAND | SUMMER 2020
Die Geschichte des Küstenstädtchens Kenmare
Obwohl erste Besiedlungsspuren in Kenmare bis in die Steinzeit zurückreichen, entstand die Stadt mit ihrem heutigen Erscheinungsbild erst im 17. Jahrhundert.
Kenmare besitzt keine gewachsenen Strukturen wie andere Städte, die in Jahrhunderten durch Bevölkerungswachstum und Zuwanderung immer größer wurden. Als eine der ersten Städte in Irland entstand sie nach einer exakten Planung. Sir William Petty legte den Grundstein dieser Stadtplanung um das Jahr 1670.
Noch heute ist das Stadtbild von drei größeren Straßen geprägt, die in einem Dreieck zusammenlaufen. Im Zentrum des Dreiecks befindet sich der Stadtkern.
Steinkreise und Kunsthandwerk – die Highlights von Kenmare
Auf der Suche nach den ältesten Spuren der Stadt werden Besucher von Kenmare am Ortsrand fündig. Der Steinkreis von Kenmare zählt mit 15 Steinen zu den größten in Irland. Er wurde in prähistorischer Zeit angelegt und bis heute ist sein Zweck nicht restlos geklärt. Im Zentrum des Kreises befindet sich ein sogenannter Boulder Tumb. Damit wird ein Steingrab bezeichnet, das aus mehreren übereinander aufgeschichteten Megalithen besteht.
Östlich des Ortes befindet sich ein weiterer Steinkreis. Er liegt im „Bonane Heritage Park“ an einem sanft abfallenden Hang. Der Kreis besteht aus 13 einzelnen Felsblöcken, von denen noch sechs Exemplare aufrecht stehen.
Der Kreis wird von Experten als Kultplatz aus der Bronzezeit angesehen. Auf einem zwei Kilometer langen Rundweg können im „Bonane Heritage Park“ weitere Hinweise auf die frühe Besiedlung des Ortes besichtigt werden. Ein Erdhügel aus der Bronzezeit, ein zu Kultzwecken ausgehöhlter Stein und ein bronzezeitlicher Fundplatz befinden sich in dem Areal.
Kenmare ist eine Stadt des Kunsthandwerks. Die Fertigung hochwertiger Spitze hat eine lange Tradition. Im Kenmare Lace Center erhalten interessierte Besucher die Gelegenheit, die Herstellung der Spitze in einer Klöppelei aus nächster Nähe zu verfolgen.
Das Anam Cré Arts Centre ist ein Zentrum der Keramikherstellung. Die Handwerker lassen sich hier gern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Die Brushwood Studios sind die Heimat vieler Künstler aus der Gegend. Regelmäßig finden in den Ateliers Ausstellungen und Vernissagen statt.
Als ein Zentrum der Schmuckherstellung in der Grafschaft Kerry besitzt Kenmare einen vorzüglichen Ruf. Mehrere Schmuckdesigner haben die Stadt zu ihrer Heimat gemacht.
Kenmare erlangte über die Ortsgrenzen hinweg Bekanntheit durch die „Cromwell Bridge“. Dabei handelt es sich um eine uralte, schmale Steinbrücke über den River Blackwater. Das genaue Datum ihrer Errichtung lässt sich nicht mehr exakt rekonstruieren, da Aufzeichnungen aus dieser Zeit fehlen.
Es wird vermutet, dass die Brücke aus dem 7. Jahrhundert stammt und von Franziskanermönchen erbaut wurde. Die Heilig-Kreuz-Kirche in Kenmare wurde im Jahr 1864 eingeweiht. Ihren Innenraum schmückt eine aufwendig verzierte Kanzel. Bemerkenswert ist das Dach des sakralen Bauwerks. Es besteht komplett aus Holzschindeln.
Sport und Unterhaltung in Kenmare
Die bergige Landschaft in der Umgebung der Küstenstadt bietet ideale Voraussetzungen für Wanderer. In Kenmare nehmen zwei Wanderrouten ihren Anfang, die die schönsten Gebiete der Beara Halbinsel und der Iveragh Halbinsel erschließen. Der Kerry Way und der Beara Way führen durch eine nahezu unberührte Naturlandschaft und unterwegs öffnen sich eindrucksvolle Aussichten auf den Atlantik.
Golfspieler haben die Wahl zwischen zwei Golfplätzen, die sich in einer atemberaubenden Naturlandschaft befinden. Der Kenmare Golf Club verfügt über einen 18-Loch-Platz direkt an der Küste und der Ring of Kerry Golf & Country Club liegt an der legendären Küstenstraße Ring of Kerry. Eindrücke ganz anderer Art warten auf einer sogenannten Seasafari. An einem kleinen Pier an der Küste legen regelmäßig Boote zu Fahrten ab, auf denen Robben beobachtet werden können.
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