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County Limerick
Bekannt sind die Grafschaft Limerick und deren gleichnamige Hauptstadt vor allem durch zwei Dinge - die fünfzeiligen (Unsinn-) Verse und durch Frank McCourts internationalen Bestseller "Die Asche meiner Mutter".
Die Stadt wurde im 9. Jahrhundert von Wikingern besiedelt, von Hochkönig Brian Ború zur Hauptstadt von Munster erhoben und gegen Ende des 12. Jahrhunderts von Normannen erobert. Im Jahre 1197 wurde Limerick dann von King John das Stadtrecht verliehen.
Die Hafen- und Industriestadt wird durch den River Shannon und den Abbey River in drei Teile gegliedert: in English Town auf King’s Island, Irish Town, das den ältesten Stadtteil aus dem 9. Jahrhundert umfasst, und Newtown-Pery, einen 1769 gegründeten Stadtteil. Mehrere Brücken verbinden die Stadtteile miteinander. Bekannteste Sehenswürdigkeiten sind die ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale St. Mary, die 1861 fertig gestellte St. John’s Cathedral und das beeindruckende King John’s Castle, das mit seinen fünf Rundtürmen und Festungswällen das größte normannische Kastell der Insel ist.
Die Thomond Bridge ersetzte 1840 die erste Steinbrücke, die ab dem Jahr 1210 über den Shannon geschlagen wurde. An ihrem Ende steht auf einem kleinen Podest der Treaty Stone . Auf diesem soll der Überlieferung nach der (nicht eingehaltene) Vertrag von 1691 unterzeichnet worden sein. Zuvor hatte Limerick als letztes katholisches Bollwerk in Irland einer fast zweijährigen Belagerung durch die übermächtigen Truppen von Wilhelm von Oranien standgehalten.
Am 3. Oktober 1691 unterzeichneten die katholischen Bewohner von Limerick den so genannten Vertrag von Limerick. Dieser garantierte die Religionsfreiheit und brach damit den Widerstand der Stadt in den englisch-irischen Kriegen, obschon der Vertrag nie eingehalten wurde. Bezeichnenderweise ist Limerick heute sowohl Sitz eines katholischen als auch eines anglikanischen Bischofs.
Video: Limerick
In der Irish Town ist neben dem Rathaus das prächtige Custom House zu finden, in dem das Hunt Museum untergebracht ist. Zu sehen sind bronzezeitliche Funde, frühchristliches Metallhandwerk, mittelalterliche Kruzifixe und irisches Silber aus dem 18. Jahrhundert.
Das Gros der Sammlung stammt aus dem Nachlass des Archäologen und Kunsthistorikers John Hunt, dem Initiator des Craggaunowen Projects. Großer Beliebtheit erfreuen sich ferner die Touren auf den Spuren von Frank McCourts Bestseller “Angela´s Ashes” (Die Asche meiner Mutter). Dabei werden die Schauplätze des autobiographischen Romans aufgesucht. (Anmeldungen im Tourist Office).
Einen ganz anderen Charme weist Adare auf. Mit seinen Stroh gedeckten, weißen, teils gelb gestrichenen Häusern und Cottages wurde das 700-Seelen-Nest schon mehrfach als das am besten gepflegte Dorf in Irland ausgezeichnet. Das Puppenstubenflair verdankt das pittoreske Fleckchen dem 3. Earl of Dunraven, der das Dorf für eine Gruppe von Siedlern aus der Pfalz errichten ließ. Diese waren von den Franzosen aus ihrer Heimat vertrieben worden und fanden hier ein neues Zuhause in den großen, Reet gedeckten Cottages.
Der irische Name der Stadt, Ath Dara, bedeutet „Furt der Eichen” – und in der Tat bestimmen neben den feinen Häuserfronten uralte Eichen das Landschaftsbild in dem kleinen Örtchen am River Maigue. Das normannische Desmond Castle, im 13. Jahrhundert von Geoffrey de Marisco erbaut, wird von einem mächtigen Befestigungsring umgeben und ist nur über eine Zugbrücke zu erreichen.
Sehenswert ist auch Bruree. Das Dorf steht ganz im Zeichen von Eamon de Valera. Dem früheren irischen Premierminister und Präsidenten ist eine Ausstellung im Eamon de Valera Museum and Bruree Heritage Centre gewidmet. Multimedial setzt die Ausstellung den großen irischen Staatsmann, der in Bruree aufwuchs, in Szene und erzählt die Geschichte des Dorfes.
In Foynes, dem ersten internationalen Flughafen der Insel, starteten in längst vergangenen Tagen die Flugboote nach Amerika. Das einstige Terminal-Gebäude birgt heute das kleine Flying Boat Museum.
An einem kalten Tag im Jahre 1942 kam der Flughafenchef von Foynes, Joe Sheridan, auf die Idee, einen Kaffee mit einem Schlückchen irischem Whiskey zu servieren, um den fröstelnden Passagieren die Wartezeit zu verkürzen und sie etwas aufzuwärmen. Ein Amerikaner soll nachgefragt haben: „Is this Brazilian coffee?” – ob dies brasilianischer Kaffee sei. „No“, sagte Sheridan, “that’s Irish Coffee”.
Der Geburtsstunde dieses Nationalgetränks wird noch heute alljährlich im Rahmen des World Irish Coffee Making Championships gedacht, wenn der Weltmeister im Zubereiten der Whiskey-Kaffee-Sahne-Mixtur Irish Coffee ermittelt wird.
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