County Wexford – von Wikingern geprägt
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County Wexford
Bei der Namensgebung für die Grafschaft Wexford stand die gleichnamige Hauptstadt Pate. Im 9. Jahrhundert wurde die Hafenstadt an der Mündung des River Slaney von den Wikingern gegründet und Waesfjord genannt, was so viel wie „Einfahrt zum Watt“ bedeutet.
Ab 1169 wurde die 10.000-Seelen-Gemeinde von eingefallenen Anglo-Normannen in Irland befestigt. 1649 belagerten Cromwells Truppen die Stadt und richteten ein verheerendes Blutbad an. 5000 Menschen, darunter 300 Frauen, die sich Hilfe suchend um das Marktkreuz versammelt hatten, ließ der englische Lordprotector niedermetzeln.
Die ältesten Gebäude der Stadt Wexford sind das Westgate, das einzige erhaltene Tor der mittelalterlichen Befestigung, und die St. Selskar’s Abbey, in der Heinrich II. im Jahre 1172 Buße für den Mord an Thomas Beckett (1170) in der Kathedrale von Canterbury tat.
Der Namen Selskar könnte eine Verballhornung des englischen Begriffs Saint Sepulchre sein, was soviel bedeutet wie „Heiliges Grab”. Angeblich wurde die Abtei von einer Frau gegründet, die ihren geliebten Gemahl nach einer Schlacht tot wähnte. Als der Todgeglaubte dann doch eines Tages wieder auftauchte und seine trauernde Frau als Nonne vorfand, soll er seinerseits ein Kloster gegründet und sich bis ans Ende seiner Tage dorthin zurückgezogen haben.
Das Hook Head Lighthouse ist einer der ältesten noch arbeitenden Leuchttürme der Welt. Bei dem massigen Turm informiert ein Besucherzentrum über die wechselvolle Geschichte des Leuchtfeuers.
Derweil zieht im Hafen mit der SS Dunbrody der Nachbau einer jener Dreimaster die Besucher in den Bann, auf denen um 1840 die vom Hungertod bedrohten Iren nach Amerika auswanderten.
Video: Wexford
Einmal im Jahr avanciert Wexford, das übrigens vorgibt, die sonnigste Stadt Irlands zu sein, zum Mekka der Musikliebhaber , wenn hier im Oktober und November das dreiwöchige Wexford Opera Festival steigt.
Dabei warten auf die Besucher des Theatre Royal neben ausgewählten Opern auch Konzerte aller Stilrichtungen. Das Festival steht im Ruf, insbesondere vernachlässigte Werke vor dem Vergessen zu bewahren.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Grafschaft zählt auch Tintern Abbey. Die Zisterzienser-Gründung aus dem 12. Jahrhundert erhielt den Namen und darüber hinaus auch die ersten Mönche von dem berühmten Gegenpart in Wales .
Die Ruinen weisen auf den vom Kontinent importierten Gotikstil hin. Auffällig ist die Strenge der Architektur, die beinahe ohne jegliche Dekorationen auskommt. Die Überreste der Abtei bestehen aus dem Hauptschiff, dem Altarraum, dem Turm, der Kapelle und dem Kreuzgang. Nach 1541 wurde sie teilweise in Wohnräume umgewandelt und über die Jahrhunderte weiter den jeweiligen Verwendungszwecken angepasst.
Derweil beherbergt das neugotische Johnstown Castle heute das irische Landwirtschaftsmuseum. Während das Schloss, das erst 19. Jahrhundert unter Einbeziehung von Burgresten aus der normannischen Zeit errichtet worden war, bis auf die Eingangshalle nicht zugänglich ist, fasziniert der liebevoll angelegte Garten aus dem 17. Jahrhundert mit mehr als 200 Bäumen und Sträuchern sowie liebevoll angelegten Teichen.
Naturliebhaber kommen im John F. Kennedy Arboretum voll auf ihre Kosten. Dieses Arboretum ist eine Pflanzensammlung von internationalem Ruf. Es ist dem Andenken John F. Kennedys, Präsident der Vereinigten Staaten von 1960 bis 1963, gewidmet. Das Arboretum erstreckt sich am südlichen Hang und Gipfel des Slieve Coillte über eine Fläche von 252 Hektar. 4.500 Baum- und Straucharten aus allen gemäßigten Zonen der Welt sind hier gepflanzt worden. Es gibt etwa 200 Waldstücke, die nach Kontinenten gruppiert sind.
Überaus reizvoll präsentiert sich daneben der Irish National Heritage Park.
Die ersten Menschen kamen vor rund 9.000 Jahren nach Irland – und mit ihnen beginnt auch die 12 Hektar große Ausstellung des Parks.
Später prägten die Kelten und die Christen die Insel, dann kamen Wikinger, erst als Räuber und Mordbrenner, schließlich als Siedler.
Die nächste große Einwanderergruppe waren im 12. Jahrhundert die Normannen, mit ihnen endet die Tour in diesem Freiluftmuseum. Es zeigt authentische Nachbauten von Hütten, religiöse Stätten, eine Ringfestung und eine wassergetriebene Getreidemühle. Auch ein kleines Kloster und eine Wikingersiedlung samt Langschiff gehören zu der Anlage.