Das TFF Rudolstadt

Bis zum Jahr 2003 trug das heute TFF Rudolstadt den Namen Tanz und Folk Fest. Es handelt sich dabei um das größte Folk Festival von ganz Deutschland.

In jedem Jahr wird in Rudolstadt in Thüringen am ersten Juli – Wochenende diese Veranstaltung ausgerichtet, die sich nach wie vor über steigende Besucherzahlen freuen kann. >

Doch nicht nur in ganz Deutschland ist das TFF Rudolstadt bekannt, sondern auch im gesamten Europa, es zählt hier zu den wichtigsten Festivals überhaupt. Durchschnittlich besuchen rund 60.000 Menschen dieses Festival und es treten mehr als einhundert Bands auf.

Bis zu zwanzig Bühnen werden aufgebaut, daher können die Zuschauer damit rechnen, dass nur geringe Pausen aufgrund von Umbauarbeiten auf der Bühne entstehen. Die Bühnen befinden sich natürlich nicht alle auf einem Platz, sondern zum Beispiel in der Altstadt von Rudolstadt, im Heinepark und auch auf dem Gelände der Heidecksburg.

Das Festival ist nicht nur eine Möglichkeit für Künstler, sich zu präsentieren, sondern hier wird seit dem Jahr 1992 der Folkförderpreis „Ruth“ verliehen.

Auch Kinder kommen nicht zu kurz. In jedem Jahr wird ein Kinderfest veranstaltet, bei dem Gäste aus aller Welt begrüßt werden können. Clowns und Artisten und verschiedene Workshops ermöglichen es jüngeren und größeren Kindern, das Festival ebenfalls in vollen Zügen zu genießen. Meist finden die Veranstaltungen für die Kinder am Samstag und am Sonntag statt, vorherige Anmeldungen sind meist nicht nötig.

Natürlich ist der wichtigste Programmpunkt des Festivals die Musik. Die Bands, die hier spielen, kommen aus aller Welt und zeigen dem Publikum ein sehr breites Spektrum verschiedener Stile. Immer ist natürlich das Element Folk dabei, allerdings wird es von unterschiedlichen Stilen beeinflusst.

So gibt es die traditionelle Folklore ebenso zu hören, wie Hip Hop, Rock, Techno, Punk oder Jazz. So kann es schon einmal sein, dass zu den Elektrobeats das Dudelsackpfeifen zu hören ist oder Rockbands sich mit traditionellen Texten präsentieren.

Das Tanz und Folk Fest gab es bereits in der ehemaligen DDR. Hier wurde ab dem Jahr 1955 das „Fest des Deutschen Volkstanzes“ gefeiert, was in Rudolstadt stattfand. Hiermit wurden zwei Ziele verfolgt: Zum einen sollte der Sozialismus ein gewisses Maß an folkloristischer Grundierung erhalten. Zum anderen wurde damit die deutsche Einheit beschworen, was zumindest in den Reden immer noch verfolgt wurde. Und natürlich darf nicht vergessen werden, dass die deutsche Tradition damit gegen das Übel der amerikanischen Kultur, wie etwa Rock and Roll oder Jazz, antreten sollte.

Rudolstadt kam als Ort der Veranstaltung schon allein deshalb in Frage, weil es ungefähr mittig in Deutschland liegt und weder die Altstadt noch das Schloss, das sich über die Altstadt erhebt, durch den Zweiten Weltkrieg arg zerstört wurde. Viele andere Städte befanden sich zu der Zeit noch im Wiederaufbau.

Die Festivals fanden anfangs alle zwei Jahre statt und langsam entfiel die Ausrichtung als ein gesamtdeutsches Fest. Nun kamen dafür Gruppe aus dem Osten Europas auf die Veranstaltung und präsentierten sich dort. Bis zum Ende der achtziger Jahre blieb es musikalisch gesehen recht eintönig: traditionelle Folkloremusik und Tanzgruppen, die noch in Trachten auftraten, bestimmten das (Hör)Bild.

1991 fand das erste Festival nach der Wende statt und es bekam eine ganz neue Ausrichtung.

Gesucht wurde in erster Linie nach alternativer Folkmusik. Rudolstadt konnte als Veranstalter weiterhin eingesetzt werden, weil die Lage sich immer noch für solch ein Fest anbot und weil hier die Erfahrung in der Organisation vorlag.

Zum ersten TFF Rudolstadt kamen nun mehr als 90 Gruppen und Einzelkünstler, die aus rund 22 Ländern stammten.

Das Festival wurde in den folgenden Jahren immer größer und die heutigen Besucherzahlen bewegen sich bei rund 60.000. Auch in den Medien spielt das Festival eine große Rolle, es wird teilweise live oder auch zeitversetzt übertragen, wobei sowohl Fernseh- als auch Rundfunkanstalten eine Rolle spielen.

Die Finanzierung des Festivals steht und fällt mit der Zahl der Besucher, denn es wird überwiegend über den Verkauf der Eintrittskarten finanziert. Auch Sponsoren unterstützen die Veranstalter regelmäßig.

Das wichtigste ist natürlich die Musik bei diesem Festival. Es wird zum einen meist ein Länderschwerpunkt gesetzt. Das heißt, die Bands aus den einzelnen Ländern stellen die moderne Folkmusic aus ihrem jeweiligen Land vor. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf den europäischen Ländern wie Irland oder Skandinavien, sondern die Musik kommt aus allen Ländern der Welt, also auch aus Afrika, Kanada, den USA oder Südamerika.

Zudem wird in jedem Jahr ein Instrumentenschwerpunkt festgelegt. Es werden pro Jahr etwa ein Dutzend Bands und Künstler von den einzelnen Kontinenten eingeladen, die alle ein bestimmtes Folkinstrument beherrschen müssen. Sie spielen dieses Instrument dann in ihrer eigenen Band oder auch in der so genannten Magic Instrument Group. Das ist eine Gruppe von Musikern verschiedener Bands, die sich zum gemeinsamen Spiel zusammenfinden. Diese Jam Session findet meist etwa eine Woche vor dem eigentlichen TFF statt und die Künstler geben auf dem Festival dann ein gemeinsames Konzert.

Seit dem Jahr 2002 wird ein „Tanz des Jahres“ bestimmt. Internationale Bands spielen dann diesen Tanz für alle Besucher, dafür gibt es ein eigenes Tanzzelt. Es kann sich dabei um Salsa oder Polka, um Polonaise oder Stepptanz, um Mazurka oder Reihentanz handeln.

Karten für das Festival sollten im Voraus gekauft werden, denn an der Abendkasse sind meist keine mehr zu bekommen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Rudolstadt selbst oder auch in den umliegenden Städten und Dörfern. So gibt es unter anderem Hotels und Pensionen, aber es ist auch möglich, mit dem Caravan zu übernachten oder auf einem ausgeschriebenen Zeltplatz.

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